Klimabilanztool 2.0 – ein Überblick
Ziel des Klimabilanztools ist eine Darstellung der Treibhausgasemissionen (CO₂, CH4, N₂O)
aus abfallwirtschaftlichen Aktivitäten im kommunalen Bereich des Landes Steiermark. Stoffflüsse,
Prozessabläufe und der dafür benötigte Energieeinsatz fließen in die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen ein.
Die Daten für diese Berechnung stammen vom Land Steiermark, aus Studien verschiedenster Forschungsinstitute
und der Industrie sowie Interviews mit Experten aus Forschung, Interessensvertretungen und produzierenden Betrieben.
Abfälle und Systemgrenzen
Die Systemgrenze des Tools wurde für die Abfallmengen der Steiermark festgelegt, hingegen wurden für die Abfallbehandlung
österreichische Abfallbehandlungsanlagen berechnet, da die Abfallmengen auch außerhalb der Steiermark zu einem Teil behandelt werden.
Nicht berücksichtigt werden Abfallexporte über die österreichische Grenze.
Berücksichtigung in der Kalkulation finden folgende 10 Abfallkategorien,
welche aufbauend auf steiermärkische Verhältnisse
einen Querschnitt von Abfällen aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen (kommunale Abfälle) abbilden:
Restmüll, Sperrmüll, Leichtfraktion, Altmetall, Altglas, Altpapier, Bioabfall, Altholz, Alttextilien, EAG
Treibhausgase
Im Klimabilanztool wurden die folgenden drei Spurengase betrachtet, die für die Abfallwirtschaft am bedeutendsten sind.
Diese beschriebenen Treibhausgase werden vom IPCC (Zwischenstaatlicher Ausschuss für
Klimaänderung) regelmäßig bezüglich Auswirkungen sowie Mengen in der Atmosphäre untersucht.
Bedienung des Tools
Um eine Berechnung der Treibhausgasemissionen (CO₂, CH4, N₂O) durchzuführen,
wird in einer Webmaske, die individuell gewählte Menge an Abfällen und Transportkilometer
(falls bekannt) eingegeben. Des Weiteren können Basisdaten zu Person, Unternehmen oder Datum eingetragen werden.
Die Auswahl des Klimabilanzmodells (1.0 - bis zum Jahr 2012 bzw. 2.0 - ab dem Jahr 2012) hängt
mit dem Zeitpunkt der Entstehung der Abfallmengen zusammen. Im Klimabilanztool 2.0 werden
neben Haushaltsabfällen, Gewerbeabfälle berücksichtigt, ebenso sind die Abfallarten Altholz,
Alttextilien, Elektroaltgeräte zusätzlich verfügbar. Darüber hinaus kann in der Version 2.0
die neue Weboberfläche auch auf mobilen Geräten richtig dargestellt werden.
Wird die Berechnung gestartet, multipliziert sich im Hintergrund die Menge mit den
spezifischen Charakterisierungsfaktoren der Abfallart und wird anschließend für den
Nutzer in verschiedenen Diagrammen dargestellt. Ergebnisse sind ein Sankeydiagramm
mit der Aufteilung der Stoffflüsse, eine Übersicht der Abfallmengen und deren
Behandlungsschritte bzw. ein Vergleich der Primär- und Sekundärrohstoffaufbereitung
(Substitution von primären Rohstoffen). Das adaptierte Klimabilanztool kann durch die
verbesserte mobile Darstellung bzw. eine Erweiterung der Abfallströme noch besser die
steiermärkische Abfallwirtschaft der Kommunen darstellen.